Gemeinsam von der Herausforderung zur Lösung: Additive Fertigung für die Wasserstoffwirtschaft
Dekarbonisierung und nachhaltige Energiequellen sind zentrale Themen gesellschaftlicher und politischer Diskurse. Wir brauchen saubere Alternativen zu fossilen Roh- und Brennstoffen, die den Klimawandel befeuern und unsere Umwelt verschmutzen. Eine mögliche Alternative ist Wasserstoff.
Unternehmen und Energiewirtschaft stellt Wasserstoff jedoch noch vor Herausforderungen: Die bestehende Infrastruktur muss von fossilen Feedstocks und Energiequellen umgestellt werden, was erhebliche Investitionen erfordert. Dazu kommt: Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Wasserstoffproduktion, insbesondere grünen Wasserstoffs, sind aktuell noch begrenzt. Wasserstoff hat darüber hinaus andere Verbrennungs- und Korrosionseigenschaften. Entsprechend ändern sich die Anforderungen an das Material der Verbrennungs- und Transportkomponenten, weshalb neue Werkstoffe und angepasste Designs notwendig sind.
Die zeitnahe, nachhaltige Implementierung von Wasserstoff als Energieträger für alle Stakeholder ist vor diesem Hintergrund ein zentrales Forschungsfeld am Lehrstuhl DAP:
H2-Produktdesign
- Design Konfigurator:
Parametrisches Produktdesign für optimale Wasserstoffverarbeitung , z.B. komplexe Elektroden zur effizienten Wasserspaltung
- Inverse Design:
Produktdesign basierend auf Simulationen, von etwa Flammen- und Strömungsdynamik, z.B. zur Entwicklung hoch-effizienter Wärmetauscher
H2-Materialdesign
- Material Design:
Entwicklung von leistungsstarken, langlebigen und effizienten Materialien, die speziell auf die Wasserstoffumgebung angepasst sind
- Mutlimaterial AM:
Schicht für Schicht optimierte Werkstoffkombinationen für maßgeschneiderte Materialeigenschaften, die Verschleiß- und Korrosionsschutz sowie Funktionalität in einem einzigen Prozess vereinen
H2-Oberflächen-funktionalisierung
- Extreme Hochgeschwindigkeits-Beschichtung:
umgebungsangepasste Innen- und Außenflächen von z.B. Pipelines für optimalen Korrosionsschutz und eine signifikante Reduktion der Wasserstoffpermeation
Die Additive Fertigung ermöglicht das Herstellen anwendungsoptimierter Komponenten entlang der gesamten Wertschöpfungskette:
Von ressourceneffizienten Komponenten über anforderungsspezifische Werkstoffe bis hin zu umgebungsangepassten Bauteiloberflächen bieten die unterschiedlichen Fertigungstechnologien zahlreiche Antworten auf die Herausforderungen in der Wasserstoffwirtschaft.
Deshalb beteiligen wir uns an einer Reihe vielversprechender Projekte, die das Potenzial der Additiven Fertigung in der Wasserstoffwirtschaft erforschen. Darüber hinaus sind wir ein Teil des Zukunftscluster Wasserstoff, in welchem Wasserstofftechnologien erforscht und zur Marktreife gebracht werden.
Unsere Wasserstoff-Projekte
Dr. rer. nat. Sebastian Bold
RWTH Aachen Lehrstuhl für
Digital Additive Production DAP
Campus-Boulevard 73
52074 Aachen
Dieses Hintergrundbild zeigt ein Bauteil, das in einem gemeinsamen Projekt mit der Kueppers Solutions GmbH entwickelt wurde.