Sabine Fröhlich

Die Menschen hinter der Forschung

#ichbinDAP: Sabine Fröhlich

Sabine wechselte im Jahr 2020 zum DAP, um beim Aufbau unseres metallografischen und analytischen Labors zu helfen. Als Leiterin der Metallographie koordiniert sie den Betrieb des Labors sowie die Schulung von Materialprüfern und unterstützendem Personal.

Sabine, ursprünglich hast du eine Ausbildung zur Physiklaborantin gemacht. Heute beschäftigst du dich in der Metallografie und Materialanalyse mit den Eigenschaften verschiedener Materialien. War dir schon in deiner Ausbildung klar, dass du in diesem Bereich arbeiten willst?

Nein, das war mir seinerzeit noch nicht klar. Dem „Warum“ auf den Grund zu gehen, war aber schon immer ein wichtiger Punkt für mich. Daher wollte ich in die Forschung und Entwicklung. Als Aachenerin war die RWTH dafür DER Anlaufpunkt. Zum Glück durfte ich meine Ausbildung 1998 an der RWTH am Lehrstuhl für Halbleitertechnik (IHT) als Physiklaborantin beginnen. Was soll ich sagen, ich blieb der RWTH treu und wechselte die Institute, um meinen Blickwinkel zu verändern.

Von der Halbleitertechnik kam ich über kleinere Zwischenstationen an den Lehrstuhl für Keramische Komponenten im Maschinenbau (IKKM). Dieser fusionierte später mit dem IWK zum IWM unter Herrn Prof. Beiss. Anschließend übernahm Herr Prof. Broeckmann das IWM. Dort arbeitete ich als Leiterin des Thermophysikalischen Labors, das zu Anfang noch recht übersichtlich war. Daher half ich viel in der Keramographie und Rasterelektronenmikroskopie mit. Dadurch bekam ich viel Breite in meinen Kenntnissen und einen guten Überblick über Zusammenhänge und Methoden sowie über die verschiedenen Laborbereiche und ihre Abläufe. Später entwickelte sich mein Bereich, und ich konnte mich ganz meiner Leidenschaft, der Instrumentellen Analytik in der Thermoanalyse, hingeben und mich spezialisieren. Nach 13 Jahren wollte ich erneut Erfahrungen sammeln und wechselte an das GHI zum „Glas-Lehrstuhl“. Hier beschäftigte ich mich thematisch mit Gläsern und ihrer Thermokinetik.

Was hat dich zu uns an den Lehrstuhl verschlagen? Bist du schon vor deiner Zeit hier mit Additive Manufacturing in Kontakt gekommen?

Nach mehr als 21 Jahren bin ich an der RWTH ganz gut rumgekommen und vernetzt. Anfang 2020 hörte ich, dass der DAP Unterstützung beim Aufbau eines eigenen Metallographischen und Analytischen Labors brauchte. Der Aufbau der thermischen Analyse am IKKM/IWM hat mir sehr viel Freude gemacht. Hier sah ich die Möglichkeit, an einem jungen Lehrstuhl mit einem wahnsinnig spannenden – für mich komplett neuen – Thema erneut ein passendes Labor mit aufzubauen. Nach Keramik, (Hart)Metall und Glas mit seinen klassischen Fertigungsverfahren hatte ich nun die Chance, tiefer in die Additive Fertigung einzusteigen und so vielfältigste neue Möglichkeiten der Bauteilfertigung und deren Materialkompositionen näher zu betrachten. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen.

#ichbinDAP: Marie-Noemi Bold am Keyence Digitalmikroskop. © RWTH DAP / Irrmischer.

Am DAP bist du Teil der Gruppe Advanced Materials und leitest die Metallografie. Gib uns doch mal einen Einblick in deine Arbeit.

Von wahnsinnig spannend bis hin zu „ist auch wichtig“ ist alles dabei. Natürlich sorge ich dafür, dass im Labor für die Kolleginnen und Kollegen alles möglichst reibungslos funktioniert. Das betrifft Arbeitssicherheit, die Koordinierung der Ausbildung der Werkstoffprüfer und anderen Hilfskräften sowie interne und externe Untersuchungsaufträge.

Die Wahl der besten (Analyse-)Methoden und deren Umsetzung, um ein Problem oder eine spezifische Aufgabenstellung zu lösen, ist häufig nicht ganz leicht. Daher berate ich meine Kolleginnen und Kollegen gerne bei diesen Fragestellungen bis hin zur Projektplanung. Wenn ich gerade nicht an anderer Stelle gebraucht werde, arbeite ich mich am liebsten fachlich tiefer in neue Methoden ein.

#ichbinDAP: Sabines Boardgame

Im Kontext der Metallografie hast du mitunter einen speziellen Blick auf Additive Manufacturing – nämlich durchs Mikroskop. Was sind die entscheidenden Details, die geeignete Materialien für AM aufweisen müssen?

Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Der DAP zeichnet sich durch eine vielfältige Projektlandschaft aus. Jedes hat andere Anwendungen, Herstellungsverfahren und Materialien im Schwerpunkt und selbstverständlich andere Forschungsziele. Daher variiert die Anforderung an das Material genauso stark wie unsere Projekte. Aber genau das macht die Arbeit am DAP so spannend. Man lernt nie aus und kann immer Neues entdecken. Häufig fühlt man sich wie ein Detektiv auf der Suche nach dem Wohl- oder Übeltäter. Inzwischen ist unser Gerätepark stark gewachsen, sodass uns mehr als nur „die Lupe“ zur Verfügung steht.

Sind dir auch außerhalb des Jobs die kleinen Dinge im Leben wichtig?

Na klar! Aber auch hier ist Abwechslung und entspannte Kopfarbeit und Kreativität für mich wichtig: Zeit mit meiner Familie, sei es bei einer Radtour, einem Brettspiel- oder Bastelnachmittag oder gemeinsamen Bausteinprojekten

Das ist mir ebenso wichtig wie der regelmäßige gesellige Abend mit unseren Freunden in einer guten Pen & Paper-Rollenspiel-, MMORPG-Gaming- oder Board Game-Runde. Aber auch Zeit nur für mich mit einem guten Buch in entspannter Atmosphäre, beim Gärtnern oder einem neuen kreativen Projekt darf nicht fehlen.

Sabine Fröhlich

Sabine Fröhlich

RWTH Aachen Lehrstuhl
Digital Additive Production DAP
Campus-Boulevard 73
52074 Aachen

→ sabine.froehlich@dap.rwth-aachen.de

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