Abhängig von Größe und Geometrie können dadurch Hunderte von Bauteilen innerhalb eines Baujobs hergestellt und der Preis pro Einheit maßgeblich reduziert werden. Außerdem kann die Nachbearbeitung der Bauteile zur Verbesserung der Oberflächengüte mit der Entfernung des gesinterten Pulvers kombiniert werden. Im EBM-Verfahrenkommen größere Pulverpartikelgrößenverteilungen und dicker Pulverschichten zum Einsatz, wodurch die Aufbaurate signifikant gesteigert wird. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens liegt in der verbesserten Wärmedispersion. Sie ist das Resultat des Sinterns und führt zu geringeren Temperaturgradienten im Bauteil und somit zu einem reduzierten Verzug und einer verringerten Rissdichte im Bauteil. EBM ist aufgrund der verbesserten Designfreiheit und der reduzierten Defektdichte vor allem für die Medizin-, Luft- und Raumfahrt- sowie die Automobilindustrie von Interesse. Unter Berücksichtigung dieser Branchen werden unter anderem Ti-64, verschiedene Stähle, Ni-Superlegierungen, Kupfer und Ti-Aluminide untersucht. Insbesondere die Elektromobilität stellt ein vielversprechendes Forschungsfeld hinsichtlich der verwendeten Materialien und Produkte für den Lehrstuhl für Digitale Additive Produktion DAP der RWTH Aachen dar.
Bild: Kugellager mit Überhangstrukturen, das mittels EBM ohne den Einsatz von Stützstrukturen in Zusammenarbeit mit der CEROBEAR GmbH hergestellt wurde. © RWTH DAP.